Neben diesen Texten liest sich Dantes Infernowie Erbauungslyrik aus der Geisterbahn. Geschrieben wurden sie nicht über -, sondern in der Hölle. Ihr Autor kehrte nicht zurück.
In Vorbereitung:
GRADOWSKIS HÖLLE(ca. 100 Min.) verfilmt das unmittelbarste literarische Zeugnis des Holocaust: Die in den Krematorien des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau geschriebenen und unter der Asche der Opfer vergrabenen Manuskripte des Sonderkommando-Häftlings Salmen Gradowski. Die in den Ruinen der Krematorien inszenierte Rezitation dieser jiddischen Texte trägt mit ihrem furchtbaren Inhalt die Hauptrolle des Films. Ein zweiter, dokumentarischer Handlungsstrang verwebt Gradowskis Texte mit seiner kurzen Biografie und der erbärmlich langen Ignoranz- und Zensurgeschichte seiner Manuskripte: 1945 in Auschwitz entdeckt wurden sie in Deutschland vollständig übersetz erstmals 2019 gedruckt.
1975 Wechsel von Print zum BR/Fernsehen und mit der ersten langen ARD-Arbeit auf der Shortlist zum höchsten deutschen Fernsehpreis: Tod durch Teufelsaustreibung(BR 1976), eine kommentarlose O-Ton–Reportage über den später mehrfach verfilmten Klingenberger Exorzismus, war für den Adolf-Grimme-Preis 1977 nominiert. 1983 erster Kino-Dokfilm ENDE DER FREIHEITüber den von bayerischen Richtern verabredeten Rechtsbruch „Nürnberger Massenverhaftung“. 1986 freier TV-Autor, ab 1990 meist auch Produzent der überwiegend für ARD-Anstalten und Rias TV/Deutsche Welle TV realisierten Filme; Judengasse, eine Reportage über den fragwürdigen Umgang der fränkischen Mittelalter-Idylle Rothenburg o.T. mit ihrem jüdischen Erbe, war die erste dieser hcf-Poduktionen.
Am Ende von hundert für öffentlich-rechtliche TV-Programme realisierten Filmtiteln steht bisher die für das ARD-Format die story produzierte Dokumentation EIN MILLIONÄR VERSCHWINDETüber einen sportlichen Witwer, den seine Vorsorgevollmacht bettelarm und halb verhungert in ein tschechisches Obdachlosen-Asyl brachte. Danach und daneben, aber nie als Nebensache Filmarbeiten für Schule und Unterricht, Kulturträger und gesellschaftspolitische Initiativen; einige Jugendfilmprojekte und, von 1983 bis heute, in meist eigener Produktion kurze und lange Dokumentarfilme.
Als Kultur-Thema startete im Herbst 2000 das mit Magazinberichten, drei TV-Dokus und einem Dokumentarfilm bisher umfangreichste Filmprojekt der Produktion:
AUFERSTEHUNG AUS RUINEN (2001) erzählt, wie bayerische Ingenieure die seit Jahrhunderten als unlösbar geltenden Baurätsel der berühmten Stari Most dechiffrieren und es damit ermöglichen, die 1993 im Bosnien-Krieg zerschossenen Alte Brücke von Mostar im Original wiederherzustellen.
2003 die story: DIE BRÜCKE VON MOSTAR (WDR; 45 Min.) schildert, wie mitten in diesem von serbischen Machtgelüsten entfesselten Krieg kroatisch-katholische und bosnisch-muslimische Verteidiger Mostars plötzlich die Waffen gegeneinander richten und nicht nur ihre Brücke zerbomben.
2004 STARI MOST – BRÜCKE ZUM FRIEDEN? (Deutsche Welle TV; 26 Min.) hinterfragt das bis heute nicht erreichte Ziel, mit der Rekonstruktion auch die seit dem Krieg verfeindeten Lager wieder zu vereinen.
2005 DIE AMATEURE UND DER GENERAL (Dokumentarfilm, 96/110 Min.; Nominierungen und Festival-Auszeichnungen auf vier Kontinenten)
Während die UNESCO die Stari Most, die im Bosnienkrieg zerschossene Alte Brücke von Mostar, wieder aufbauen lässt und auf die Weltkulturerbe-Liste setzt, erzählen drei Mostarer „ihren“ Krieg: Safet, der auf abertausenden Touristen-Fotos verewigte Händler an der Alten Brücke, der Brückenspringer Goran, dessen Bruder an der Stari Most von einer Panzergranate getötet wurde, und Slobodan Praljak, der an der Brücke mit ihnen früher gelegentlich sein Bier trank und im Krieg als General nach Mostar zurückehrte; seine Kanonen zerschossen die Stari Most. Praljak beging 2017 während seiner Urteilsverkündung am Internationalen Gerichtshof in Den Haag vor laufender Kamera Selbstmord. Die Amateure und der Generalerreichte auf Independent- und Menschenrechte-Filmfestivals ein Dutzend Nominierungen und sieben Preise; vier mal Hauptpreis „Best Documentary“.
DIE OBERLAUSITZ war der zweite von neun Beiträgen für die ARD-Reihe Bilderbuch Deutschland, realisiert für den MDR teils nur als Autor/Regisseur, teils auch als Auftragsproduzent. Den Anfang machte 1995 „Das Altenburger Land“; Städte-, Landschafts- und Personenportraits aus Thüringen und Sachsen in stets unverkennbarer Autorenhandschrift. Etwas aus der Reihe fällt DIE REUßISCHE FÜRSTENSTRAßE, 2005 als erster und einziger Film in vier Jahrzehnten TV-Arbeit ausgestrahlt unter Pseudonym.
Den von kritischen Theologen verlangten „Abschied vom Teufel“ beantwortete die Kirche 1976 mit dem „Klingenberger Exorzismus“ als Beweis dafür, dass der Leibhaftige tatsächlich lebt und wütet, und 2005 mit dem (seit dem Mittelalter ersten) deutschen Papst, der Teufelsglaube & Exorzismus erneut in die Mitte der Kirche rief (Rom, Petersplatz 2006). Teufels Werk und Gottes Beitragverknüpft einschlägige Szenen dieses unseligen Ratzinger-Pontifikats und Originalmaterial meiner ARD-Dokumentationen zum tödlichen Exorzismus an der Studentin Anneliese Michel von 1976 und 1978 mit einem aktuellen Akt bischöflicher Dämonenaustreibung: der Teufelskult feiert selbst unter höchsten kirchlichen Würdenträgern weiterhin fröhliche Urständ (Grimmepreis-Nominierung 2012).
Mit vier langen Reportagen und Dokumentationen steht der auch für die Kinoleinwand mehrfach verfilmte „Klingenberger Exorzismus“ nicht nur am Anfang dieser Filmografie. Der Reihe nach:
TOD DURCH TEUFELSAUSTREIBUNG, 1976 (ARD, 45 MIN.) Die kommentarlose O-Ton – Reportage mit den Exorzisten und ihrem Bandgerät vor der Kamera und den Litaneien der Priester zum Kreischen der angeblichen Dämonen dokumentiert die letzte kirchenamtliche Teufelsaustreibung in Deutschland: im August 1976 starb in Klingenberg am Main die Studentin Anneliese Michel am Ende monatelanger Satansbeschwörungen ihrer bischöflich bestellten Exorzisten.
DER FALL ANNELIESE M., 1978 (ARD, 45 Min.) Während Bayerns Justiz die beiden Priester vor Gericht-, ihren bischöflichen Auftraggeber aber von der Strafverfolgung freistellte, weissagte eine schwäbische Klosterfrau die bevorstehende Auferstehung der Anneliese Michel – die zur Erleichterung dieser Übung sogar exhumiert wurde; gottlob vergeblich. Der Reportage dokumentiert beides und geht auf Spurensuche im angeblichen Marienerscheinungsort San Damiano, an dem auch die angeblichen Dämonen in Anneliese Michel erstmals rumorten.
die story: SATAN LEBT – DIE RÜCKKEHR DES EXORZISMUS, 2006 (WDR, 45 Min.) Als Papst Benedikt XVI. überkommene Glaubenspraktiken restituiert und Exorzisten zu ihrem „wertvollen Dienst für die Kirche“ ermuntert, brechen Zeuginnen der bizarren Exorzismus-Seancen an der Lehramts-Studentin Anneliese Michel ihr Schweigen: Sie hatten in ihrem katholischen Studentenwohnheim zwar einiges davon mitbekommen, damals aber vor der ihnen so drastisch vor Augen geführten Macht ihrer Kirche verängstigt geschwiegen. Theologen weisen nach, dass diese Teufelsaustreibung kein Ausrutscher durchgeknallter Einzeltäter war, sondern konsequenter Vollzug römisch-katholischer Glaubendlehre: Kein Abschied vom Teufel, niemals. Satan lebt.
TEUFELS WERK UND GOTTES BEITRAG, 2011 (hcf/WDR/BR; 96 Min). Die Glaubenslehre vom Satan feiert weiter fröhliche Urständ‘: Klingenberg-Fortsetzung mit neuem Personal; ein Bischof exorziert persönlich und macht dann unter seinem bayerischen Ex-Kollegen Benedikt XVI. Karriere in Rom.
Ein Sportler aus Aachen rettet sich vor der mörderischen Leitkultur der Nazis in die Tschechoslowakei, verteidigt die letzte für jüdische Kinder noch freie Insel im von deutscher Soldateska besetzten Prag, baut im Ghetto Theresienstadt eine vielgerühmte Kinder- und Jugendfürsorge auf und errichtet zuletzt mitten im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau noch eine im Wortsinn bunte Kita, in der Kinder singen, lachen und Theater spielen: fast hundert von ihnen danken ihm so das Überleben…
Das Projekt FREDY GAY HERO startete 2011 mit Aufnahmen in Aachen und Zeitzeugen-Interviews in Tschechien. Doch die Fertigstellung musste mit danach noch knapp 50 Stunden in Polen, Österreich, Israel und Deutschland gedrehtem Rohmaterial 2020 zurückgestellt werden: Es gibt kein Budget für noch erforderliche Archivrechte, Filmmusik und Postproduktion; alle jahrelangen Bemühungen um Filmförderung, TV-Beteiligung oder anderweitige Ko-Finanzierungen für das ausschließlich aus Eigenmitteln finanzierte Projekt sind bisher gescheitert. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben.
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